Letzten Freitag
fand in Möhlin die 42 GV des OL-Klubs Fricktal statt.
Erstmals begrüsste
Andreas Kyburz als neuer Präsident die Mitglieder des OL-Klubs Fricktal. Nach
seinem Rücktritt vom Leistungssport letzten Herbst übernahm er das Amt von
Priska Gautschi und stellte kurz seine Ideen und Ziele vor. Der OLK Fricktal
sei für ihn «eine Herzensangelegenheit», wofür er gerne Energie investiere. Als
Highlight letzten Jahres darf die reibungslose Organisation des Fricktaler-OL’s
im Städtli Rheinfelden gezählt werden mit rund 500 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer. Ein zweites Highlight, eine Vereinsreise an einen OL nach Venedig,
fiel aufgrund des starken Hochwassers buchstäblich ins Wasser.
Nebst Andreas verabschiedete sich auch Lisa Holer vom Spitzensport. Die in Bern lebende 25-jährige Orientierungsläuferin gehörte seit 2015 dem Schweizer Nationalkader an und nahm während ihrer erfolgreichen Karriere an diversen Europa- und Weltmeisterschaften teil. Damit verbleibt Matthias Kyburz, welcher in Spanien in einem Trainingslager weilte, als einziger Fricktaler im Nationalkader.
Als nächster Termin im Vereinsprogramm steht der diesjährige Fricktaler-OL auf dem Programm. Dieser wird am Samstag, 7. März 2020 im beliebten Rheinfelderberg mit Besammlung in Magden AG durchgeführt. Weitere Infos gibt es unter www.olkfricktal.ch.
Lisa und Andreas haben ihren Rücktritt aus dem OL-Nationalkader bekannt begeben.
Lisa war seit 2015 Miglied des Nationalkader. Nun war es für Lisa Zeit für einen Richtungswechsel, wie sie auf ihrer Homepage schreibt: «Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, stellt für mich der OL-Spitzensport keinen Reiz mehr dar. Ich strebe nicht mehr danach, an der WM oder anderen internationalen Wettkämpfen aufs Podium zu laufen. Und nur weil ich gerne trainiere und gerne OL mache, gehöre ich nicht ins Nationalkader. «
Auch Andreas verkündigte Ende September dieses Jahres seinen Rücktritt vom Spitzensport: «Ich habe mich dazu entschlossen Ende Saison nach 11 Jahren im Elitekader meinen Rücktritt zu geben. Ich darf auf eine tolle Karriere zurückblicken mit schönen Erfolgen und tollen Erfahrungen. Ein bisschen Wehmut ist natürlich dabei, aber ich gehe im Guten und freue mich auf neue Herausforderungen.»
Von einem Rücktritt vom OL Sport wollen beide aber nichts wissen: «Bis bald mal an einem schönen OL! «, schreibt Lisa stellvertretend dazu.
Der OLK Fricktal bedankt sich herzlich für euren Einsatz im Nationalkader und wünscht alles Gute für den neuen Lebensabschnitt!
Am
ASJM Schlusslauf im beschaulichen Klingnau wartete eine weitere
Herkulessaufgabe für die Gebrüder Kyburz: Durchsetzen gegen die
klubinterne Konkurrenz. Klingende Namen wie Rianne, Hänse, Marc, Urs,
Silvia oder Hanke. Passende Adjektive: hungrig wie die Löwen,
unverbraucht und motiviert bis in die Haarspitzen.
Da
es dieses Jahr noch keine Vereinsmeisterschaft gab, wurde kurzerhand
beschlossen, die aussergewöhnlichste Leistung an diesem Event mit dem
Vereinsmeistertitel zu ehren.
Die heroischen Leistungen der Teilnehmer unter der Lupe:
Chlai 45.18 1. Rang HAM
Das
Top-Rennpferd im Stall vom OLK Fricktal, ausgeschlafen und in Topform,
gab sich keine Blösse. Erster Start in der Kategorie HAM und gleich ein
Sieg. Schon bald hatte er Sichtkontakt zu Andi, der 1’ vor ihm gestartet
war, und verwaltete diesen im Stil eines Routiniers. Leider kein
WOW-Moment.
Fazit:
Diese Leistung hätte vielleicht auch gereicht um einen Weltcuplauf zu
gewinnen, aber ist sie auch gut genug um Klubmeister zu werden?
Andi 45.56 3. Rang HAM
Da
ich gerade von den Ferien kam, stach ich mit Turnschuhen und kurzen
Hosen in das Aargauer Dornenparadies. Dies sorgte bereits vor
Rennbeginn für Gesprächsstoff. Von Mut, Mitleid oder gar Wahnsinn war
die Rede, aber ich kam aus dem Wald wie James Bond nach der wildesten
Verfolgungsjagt: Ein paar blutige Kratzer fürs Sex-Appeal und um den
Kampfgeist authentisch zu unterstreichen, aber ansonsten unzerstörbar.
Mit einer neueren SI-Card wohl deutlich schneller.
Fazit: Kämpferherz, sauberer Lauf. Was will man mehr?
Rianne 1.00.34 3. Rang DAL (gleiche Bahn wie HAM)
Wählte
mutig die längste Damenbahn. Stabiler Lauf, gespickt mit einigen
Ausrufezeichen. Zu Posten 21 ganze 10 Sek. schneller als dr’Chlai! Zu
Posten 24 eine Sekunde schneller als Andi. Fulminanter Zielsprint: 6
Sekunden schneller als dr’Chlai, 3 Sekunden schneller als Andi. Wie
ziehen den Hut.
Fazit: Die Topkracks je gleich zweimal geschlagen, was einen Glückstreffer ausschliessen lässt. Vereinsmeisterwürdig.
Hänse 1.04.26 6. Rang H50 (gleiche Bahn wie HAM)
Schnelle
Startphase und Fabelzeit zu Posten 3, wo er beide Topcracks deponierte:
3 Sekunden schneller als Chlai, 8 Sekunden als Andi. Ebenfalls
couragierte Leistung Zieleinlauf, wo er nur eine Sekunde auf
Übersprinter Chlai verliert. Ansonsten gewohnt technisch stabil.
Fazit:
Sein Rennen hat alles, was das Sportlerherz begehrt. Speed, Kampfgeist,
Gänsehautmomente. Jedoch leichtes Nachlassen nach Hälfte des Rennens.
Tribut für den Anfangseffort?
Marc 1.21.53 10. Rang H50 (gleiche Bahn wie HAM)
Über weite Strecken gleicher Speed wie Hänse, jedoch mit grossen Böcken zu Posten 5 und 22.
Neuer
Zielsprintkönig des OLK Fricktals. 7 Sekunden schneller als dr’Chlai, 3
Sekunden schneller als Andi. Augenzeugenbericht: «Wie ein Blitz schoss
er aus dem Wald, erst Sekunden später war ein Donnergrollen zu
vernehmen.»
Fazit: Technisch kein Husarenlauf, aber unbändiger Wille bis zum letzten Meter.
Urs 1.29.31 15. Rang HAM
Mühe
mit dem Einstieg (zu nervös oder noch Mühe mit den Augen?) und dem Ende
(«Die steilen Hänge am Schluss sind nichts mehr für mein Alter.»),
ansonsten eine Grafik wie mit einem Lineal gezogen. Lobenswerter
Durchhaltewille.
Fazit: Ob uns in 30 Jahren auch das gleiche Schicksal ereilt?
Silvia 49.45 1. Rang D60
Lief
im Schatten des HAM/H50/DAL Kampfes einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg
entgegen. Gewohnt sicher mit dem Kompass unterwegs. Technisch stark
verbessert in den letzten Jahren. Leichtfüssig und beschwerdefrei.
Fazit: Bravouröse Leistung, leider fehlt der Vergleich zur direkten Konkurrenz.
Hanke 49.32 9. Rang OK
Stabiles Rennen, abgesehen von einem gröberen Bock. Multitasking-Talent: Feuerte unterwegs jedes bekannte Gesicht an.